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Sächsischer Staatspreis für Baukultur 2019: Anerkennung für cfaed-Neubau

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Foto Barkhausenbau Forschungscluster cfaed DCN
Foto: Steffen Spitzner, Gera

Der Neubau des Exzellenzclusters Center for Advancing Electronics Dresden ist im Rahmen der Verleihung des Sächsischen Staatspreises für Baukultur 2019 mit einer Anerkennung bedacht worden. Der im Vorjahr übergebene Bau mit Büro- und hochspezialisierten Laborflächen wurde als erweiterter Ersatzneubau für den Südflügel des denkmalgeschützten Barkhausen-Baus auf dem Campus der TU Dresden errichtet.

Die Jury begründete die Anerkennung wie folgt:

"Ein absolut schwingungsfrei gelagertes Labor für Elektronen-Mikroskopiertechnik in einem Altbaugefüge zu schaffen und Letzteres zugleich um große Flächen zu erweitern, gelang mit zweierlei Konzepten. Proportionen und Farben des Altbaus wurden so fortgeschrieben, dass sich das Neue chamäleonartig an den Bestand schmiegt, während das Hightech-Labor wie ein ornamentierter Findling im Hof ruht. Nachhaltigkeit erkennen wir beim Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) im Fortschreiben städtischer Architektur und Infrastruktur und im gleichzeitigen Verdichten mit gegenwärtiger Bautypologie." (Text: Ursula Baus).

Mit der Anerkennung reiht sich der cfaed-Bau in eine Liste von insgesamt fünf, teils namhaften Projekten wie den Kulturpalast Dresden (Umbau) oder den Hauptbahnhof Chemnitz (Umbau) ein. Als Preisträger ging 2019 das Holzhaus Leipzig-Lindenau hervor.

Der Bau war im Sommer 2018 an die TU Dresden übergeben worden. Mit der Eröffnung des Neubaus konnte der Forschungscluster cfaed erstmals eine räumliche Konzentration eines großen Teils der beteiligten Wissenschaftler realisieren. Mit dem umgesetzten Raumprogramm an Büroflächen und technologisch hoch anspruchsvollen Laboren wurde jedoch nicht nur zusammenhängend neuer Raum für kooperatives Forschen geschaffen – die Positionierung des Neubaus als Teil des Barkhausen-Baus, in direkter Nachbarschaft zum Andreas-Pfitzmann-Bau, zum Hermann-Krone-Bau sowie den Institutsgebäuden an der Mommsenstraße schuf eine direkte Nähe zu wichtigen Fachrichtungen, die im cfaed eine maßgebliche Rolle spielen.

Die unter Regie der Niederlassung Dresden 2 des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement durchgeführten Maßnahmen umfassten den Ersatzneubau eines Flügels und umfangreiche Umbauarbeiten in weiteren Bereichen des Barkhausen-Baus sowie die Errichtung eines zusätzlichen eingeschossigen Neubaus im Innenhof des Barkhausen-Baus. Insgesamt wurden 5.100 m² Nutzfläche - davon etwa 1.230 m² Versuchs- und Laborflächen - für die Forschung geschaffen. Der Bau wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Technisches Herzstück und zugleich bautechnisch anspruchsvollster Teil des Bauprojektes waren die Mikroskopieräume für das Dresden Center for Nanoanalysis (DCN). Die Aufstellung und der Betrieb der Hochpräzisionsmikroskope erfordern extrem schwingungsarme Räume. Der Baukörper wurde deshalb durch ein dichtes Betonstützenraster aus 130 Einzelstützen mit der in 18 Metern Tiefe liegenden Granitfelsenebene verbunden. Weiterhin mussten eine annähernd strömungsfreie Temperierung der Mikroskopieräume auf einer nahezu gleichbleibenden Raumtemperatur sowie hohe Schallschutzanforderungen gewährleistet werden. Die Räume wurden zudem mit aufwendigen MU-Metall-Magnetfeldabschirmungen versehen. Es entstand eine Infrastruktur auf dem modernsten Stand der Technik, die es dem DCN ermöglicht, die engagierten Forschungsvorhaben des Exzellenzclusters cfaed durch die Bereitstellung neuester nanoanalytischer Methoden zu unterstützten.

Über den Baukultur-Preis:

Das Innenministerium, die Architektenkammer Sachsen und die Ingenieurkammer Sachsen lobten auch in diesem Jahr den Sächsischen Staatspreis für Baukultur gemeinsam aus. Dabei übernahm die Architektenkammer die Geschäftsführung. Der Staatspreis wird für Leistungen auf dem Gebiet der Baukultur in Sachsen verliehen. Das diesjährige Thema „Nachhaltig in die Zukunft“ betont ein wesentliches Anliegen des Wettbewerbes. Er soll dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft sieht, dass Architektur und Städtebau nicht nur das Leben des Einzelnen bereichern, sondern auch Perspektiven für ein in die Zukunft weisendes Zusammenleben aufzeigen.

Informationen zum Wettbewerb gibt es unter:
www.staatspreis-baukultur.sachsen.de

Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren:
https://medienservice.sachsen.de/medien/news/225769?page=2

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